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Kahlschlag im Osten und Highlights in der City, so spaltet Freiherr von Beust Soziale Strukturen
Eine
überfüllte Aula der Schule Herrmanntal demonstrierte eindrucksvoll,
dass der Osten sich vom CDU Senat nicht an den Rand drücken lässt.
Der
Osten lässt sich nicht unterkriegen.Durch einen Demonstrationszug vom
Gymnasium St.Georg zur Schule Hermannstal wurde die
Widerstandsveranstaltung durchgeführt vom Kreiselternrat 12 und dem
Billenetz eingeleitet.
Wann hat es das letzte Mal einen Demonstrationzug in Billstedt/Horn gegeben ?
Auf
dem Schulhof hatte die SPD Billstedt-City einen Sonderinfostand
eingerichtet, mit dem Ziel weitere Unterschriften gegen die
Schulschließungen zu sammeln und Informationen zur Haltung der SPD
Fraktion der Bezirksversammlung Mitte zu diesem Thema zu verteilen. So
konnten wir zusammen mit unseren Infostand vom letzten Samstag und
privaten Sammlungen innerhalb unseres Wohnbezirkes auch einen Beitrag
zu den bisher mehr als 5000 gesammelten Unterschriften leisten. Die Sammlung geht weiter bis zum 5. Dezember 2004 !!!
Zur Veranstaltung
Moderiert
wurde die Veranstaltung von Bettina Rosenbusch vom Billenetz und Frank
A. Ramlow vom Kreiselternrat 12. Zum Auftakt begründete und unterstrich
Bezirksbürgermeister Markus Schreiber (SPD) noch einmal seinen Einsatz
für den Erhalt der Schulen im Osten Hamburgs. "Ich bin seit 3 Jahren
rumgerannt und habe versucht den Hamburger Osten aufzuwerten ... und
dazu passt nicht, dass man gerade im Hamburger Osten die meisten
Schulen schließen will !"
Nach einigen weiteren Redebeiträgen
wurde die Veranstaltung durch einen Sketch aufgelockert, der einen
Tagesschau-Bericht aus dem Jahre 2015 darstellte, über die Errichtung
eines "antisozialen" Schutzwalles, der die begüterten Bürger im Westen
der Freiherren Stadt Hamburg vor den "sozial" Flüchtlingen aus dem
Hamburger Osten schützen soll.
Da die "Schulsenatorin" Dinges-Dierig den weiten
Weg in den Hamburger Osten
nicht
antreten konnte, wurde sie vertreten durch Herrn Rosenboom vom BBS, der
auf bürokratische Weise die Pläne der Schulbehörde versuchte zu
verteidigen. Auf die Frage warum in Blankenese 3 Gymnasien, die nur
einige 100 Meter Luflinie voneinander entfernt sind, unangetastet
bleiben sollen, antwortete Herr Rosenboom schulmeisterlich, dass es
sich bei diesem Fall nicht um Schulen in Blankenese sondern in
Othmarschen handelt. Und triumphierend lieferte er die Begründung für
den Erhalt dieser Schulen. Man wisse schlichtweg nicht wo die Schüler
dieser Schulen dann bleiben sollten. Die anschliessende Gegenfrage, wo
denn die Schüler des Gymnasiums St. Georg hin sollen,wurde von ihm mit
dem Hinweis auf das Gymnasium Billstedt beantwortet. Also ein Gymnasium
für 100000 Unterpreviligierte. Die Frage nach der Verschwendung von
Steuermitteln für den Umbau des Gymnasiums St. Georg zur Ganztagsschule
blieb unbeantwortet. Alles in allem präsentierte sich Herr Rosenboom
als würdiger Vertreter seiner Senatorin. Hat er eine Gefahrenzulage
bekommen für seine weite Fahrt in den Osten der Hansestadt ?
Einige weitere Stimmen zu diesem Auftritt: Axel Mangert vom Jugendclub der Timotheus Kirche:
Immense Ressourcen gehen dem Osten Hamburgs schon seit Jahren verloren.
Die Schulschließungen sind dehalb nur als Kriegserklärung an das
soziale Miteinader zu verstehen.
Ein weiterer Herr aus dem Publikum:
"Jeden Euro den sie hier einzusparen glauben,müssen sie später doppelt
und dreifach wieder aufbringen für Justizvollzugsanstalten und
Strafverfolgung".
Am Ende kam dann auch die Politik zu Wort. Es wurde während der Veranstaltung oft von der Politik gesprochen.
Michael Neumann (Fraktionsvorsitzender der SPD Bürgerschaftsfraktion) betonte deshalb, dass es bei der Politik
doch deutliche Unterschiede gibt. Diese zeigt sich in den Prioritäten
die einzelne Parteien für bestimmte Politikfelder setzen. Während die
CDU ihre Priorität in Prestigeprojekten sieht, setzt die SPD auf
Menschen.
Die SPD möchte lieber in Menchen statt in Beton investieren. Michael Neumann bekam viel Applaus für seinen Redebeitrag.
Dann
kam der smarte Herr Heinemann (Bildungspolitischer Sprecher der CDU
Bürgerschaftsfraktion zu Wort). Er behauptete die CDU würde gewaltig in
die Bildung investieren und hätte den Schuletat um 30 Mio. Euro
angehoben. Auf den Einwand, dass 4 Mio Euro für den Ausbau der
Eliteschule Johaneum davon vorgesehen sind, ging Herr Heinemann nicht
ein. Eine der Begründungen für die vielen Schulschließungen im
Hanburger Osten lieferte Herr Heinemann wie folgt: "Hier im Osten gibt
es sehr starke Gesamtschulen und ca. 30 % der Neuanmeldungen werden von
den Eltern an diesen Gesamtschulen durchgeführt." Da kommt dann wieder
mal die ideologische Haltung der CDU zu Gesamtschulen zum Vorschein.
Applaus führ diesen Beitrag Fehlanzeige. Zu Recht.
Bilder von der Veranstaltung
hier.
Die Mopo berichtet auch ausführlich über diese Veranstaltung.
Das letzte Wort haben hier die Kinder der Schule Fuchsbergredder Herr Heinemann.
Lied der Fuchsbergretter
Text: Kirsten Finkel Melodie: Laterne,Laterne,Sonne,Mond..
Laterne, Laterne, man schickt uns in die Sterne. Seht uns ins gesicht, gehr euch auf ein Licht: So viel Füchse vertreibt man nicht!
Unsere Schule ist so schön, da kann man nicht nur lernen gehn! Also seid schlau, lasst den Fuchs im Bau! Dringsheide das Gesicht verliert, wenn ihr nicht kapiert: Macht 'ne Gegend tot, die sich grad erholt!!!
Laterne,Laterne, wir sind hier so gerne. Brenne auf mein Licht, wir verzagen nicht: Niemand macht die Schule dicht!
Wer wird noch zu Penny gehen? Im Kifaz kann man 's nicht verstehen! Kinder ohne Hort, Freizeit ohne Sport! Ist 'ne Wohnung leer - doch wer zieht hierher? Was IHR nur wollt - das der EURO rollt ...!
Laterne,Laterne ....
Anmerkung: Bilder von der Veranstaltung
hier. |